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31. Wie war das mit dem Nadelöhr? Selektive Bibelkunde und: Religion entzweit die Menschen; jedenfalls die monotheistischen tun das – und ihre Gläubigen führen Kriege, endlos.

„Es ist leichter, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als daß ein Reicher ins Reich Gottes komme.“ Matthäus 19, 24 Vielleicht heisst es auch dickes Seil statt Kamel, oder Tau eines Schiffs

So ungefähr sprach der Begründer des Christentums, und trotz allen Prunks der Kirche gilt dieser Glaube als Religion der Armen und Barmherzigen. Gerade der amtierende Papst will das erneut predigen und vorleben. Das macht ihn glaubwürdig und populär.

Um so unverständlicher ist es, wenn bourgeoise Parteien in Europa und den USA, welche sich erst noch christlich nennen, die Reichen hätscheln und Strukturen verteidigen, die den Reichtum in den Händen weniger ständig wachsen lassen. Politiker, welche Sonntag für Sonntag in die Kirche pilgern, wehren sich gegen gewisse Vorstösse der Armen und ihrer Vertreter und nennen diese hämisch sozialistische Umverteiler und Neider. Abzocken gilt zwar als nicht ehrbar. Aber dass der Staat z.B. beim Übergang des Reichtums vom Erblasser auf die Erben eine Steuer erhebt, gilt in sich christlich nennenden Kreisen als Skandal und Diebstahl. Ein Ur-Anliegen der Bourgeoisie, die Abschaffung der Erbschaftssteuer, trägt zum Austrocknen des Staatshaushalts bei, wie einige weitere Steuergeschenke an die Reichen und die reichen Unternehmen. Schulen, Spitäler, soziale Institutionen müssen sparen; im Gegenzug wird eine nutzlose Armee mit jährlich fix 5 Mia. Fr. finanziert, um der reichen Offizierskaste nutzlose Spielzeuge zu kaufen. Auch diese pilgert z’Chile, damit man ihnen das christliche Bekenntnis glaubt.

Ein ganz übles Beispiel dieser Sorte Christen ist der klerikale Donald Trump.

Weniger heuchlerisch wäre, diese Religion, deren Umsetzung seit zwei Jahrtausenden misslingt, abzustreifen und auf den Müllhaufen der Geschichte zu schmeissen, statt das dem Sozialismus zu bescheren, der jenem Begründer wohl viel eher entsprochen hätte.

Sicher hätte er sich auch erwärmt für die zehn AnGebote des Evolutionären Humanismus.

Und wenn in diesen Essays von Feindbildern und Kriegen die Rede ist: Sie wurden fast alle von Religiösen inszeniert, Monotheisten, von Juden, Christen vor allem, und Moslems. Und wenn solche Menschen miteinander reden und ihre religiösen Meinungen abgleichen, wird die Wand zwischen ihnen meistens grösser als vorher … Religion entzweit eben, statt dass sie eint.

Da bin ich lieber mit lebenslustigen Atheisten unterwegs, die Lieder singen und tanzen und die sich zurückhaltend den Menschen nähern, welche vielleicht ihre Hilfe benötigen – bescheiden, aber immateriell höchst anspruchsvoll: das macht Spass, nachhaltigen, nahe dem Sinn des Lebens.

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